Das Weltkulturerbe

Die Weltreligionen

Die Gemeinschaft der Sikhs

 

Die großen Religionen der Welt: Lehre, Mythen, Glaubenspraxis

Text von Myrtle Langley

Sikhs gibt es in vielen Teilen der Erde. Ihre Tempel schmücken Städte in Großbritannien, Ostafrika, Malaysia, Kanada und den USA. Die große Mehrheit aber lebt in Indien, vor allem im Punjab, wo Guru Nanak, der Begründer der Sikhs-Region 1469 geboren wurde.

Nanaks Lehre von der Erlösung beruht auf seinen grundlegenden Aussagen über das Wesen Gottes und des Menschen: Gott ist einzig und personal. Er ist der Schöpfer, zu dem der Mensch eine möglichst enge Beziehung entwickeln muss. Er ist unfassbar, doch er offenbart sich selbst dem Menschen.

Der Mensch aber ist willentlich blind. Er verschließt seine Augen vor der göttlichen Offenbarung. Deshalb benötigt er einen Guru, einen geistlichen Lehrer.

Der-Schüler-Lehrer- Gedanke kommt schon im Namen der Religion zum Ausdruck: „Sikh“ leitet sich vom alt indischen Wort für „Schüler“ ab.

Auf Guru Nanak folgen neun weitere Gurus. Der letzte übertrug seine Autorität auf die Glaubensgemeinschaft und ihre heilige Schrift.

Parsismus

Am äußersten Rand der westiranische Wüste, in und um Bombay in Indien, in Ostafrika und in vielen Weltstädten leben Gruppen einer kleinen Religionsgemeinschaft mit insgesamt nur 130.000 Mitgliedern.

Diese Menschen nennen sich Parsen („Perser“) und sind Anhänger der Lehre des persischen Propheten Zarathustra. Zarathustra lehrte die Gerechtigkeit und die Anbetung Ahura Mazdas, des „Weißen Herrn“, dessen Symbol das Feuer ist. Daneben glaubte er an verschiedene gute und böse Geister, deren wichtiger Angra Mainyu (Ahriman), der „Böse Geist“ ist. Ahura Mazda und Angra Mainyu sind zwei gleichstarke Kräfte.

Am Ende wird nach Zarathustra das Gute über das Böse siegen. Die Menschen sind aufgerufen, im Kampf Ahura Mazdas gegen das Böse mitzuwirken - durch gute Gedanken, Worte und Werke.

Gute Taten werden belohnt. Ungerechtigkeit und Ungleichheit in dieser Welt werden im Jenseits ausgeglichen. Die Parsen glauben an ein Leben nach dem Tod, an das Kommen eines Erlösers, das letzte Gericht, die leibliche Auferstehung und die Erlösung der ganzen Menschheit.