Das Weltkulturerbe

Die Weltreligionen

Christentum

 

Die großen Religionen der Welt: Lehre, Mythen, Glaubenspraxis

Text von Myrtle Langley

Mittelpunkt des christlichen Glaubens ist Jesus, der als Christus (lateinisch für „Messias“) in die Welt kam, um die Menschen zu erlösen. Jesus war Jude und lebte vor ca. 2000 Jahren in Palästina.

Etwa 30-jährig sammelte er Jünger um sich, zog durch das Land, predigte, lehrte und heilte. Er verkündete das Reich Gottes, rief zur Umkehr (Abkehr von den Sünden) und zu einem Leben nach dem Willen Gottes des Vaters aller Menschen auf.

Seine Jünger sahen in ihm den Messias, den die Juden erwarteten (siehe Thora). Für die Christen ist Jesus nicht nur „Menschensohn“, sondern auch „Gottessohn“. In ihm wurde der eine Gott, der Schöpfer des Himmels und der Erde, Mensch, um die Menschen wieder Gott nahezubringen.

Er, der selbst ohne Sünde war, nahm die Sünden der Menschen auf sich und versöhnte sie mit Gott. Jesus ist der Erlöser, der Heiland, der Retter.

Das Kreuz

Mit 33 Jahren wurde Jesus von der römischen Besatzungsmacht in Israel verhaftet, gefoltert und gekreuzigt. Die Christen glauben, dass Jesus die Sünden der Welt – alles, was den Menschen von Gott trennt - auf sich genommen und durch seinen Tod die Menschen von aller Schuld erlöst hat. 

Am dritten Tage, so steht es in der Heiligen Schrift, ist er von den Toten auferstanden. Er erschien seinen Jüngern und sprach mit ihnen, ehe er in den Himmel „auffuhr“ und zu seinem Vater zurückkehrte. Für Christen ist er daher ein lebendiger Erlöser, der den Tod überwunden hat, kein toter Held.

Wer an Christus glaubt, ist nicht nur erlöst von der Sünde, er wird auch mit Christus auferstehen. Als Beistand für das Leben hat Christus den Heiligen Geist gesandt, der die Christen führt und stärkt.

 

Die Kirche Christi

Als Jesus zu seinem Vater im Himmel zurückgekehrt war, versammelten sich seine Jünger in Jerusalem, um das Kommen des von Jesus versprochenen Geistes Gottes (des Heiligen Geistes) zu erwarten. Dies geschah zehn Tage später, am Pfingstfest.

Erfüllt mit neuer Kraft und neuen Mut, predigten sie, dass der gekreuzigte und auferstandene Jesus der Messias sei, und riefen die Menschen auf, sich von ihren Sünden abzukehren und auf den Namen Jesus taufen zu lassen. Die Gemeinschaft der Getauften breitete sich von Jerusalem schnell aus.

Heute zählt die christliche Kirche (von griech. kyriakon = “dem Herrn gehörig“) fast 2 Milliarden Mitglieder. Die Christen sehen in der Kirche den „Leib Christi“, das im Glauben an Christus vereinte „Volk Gottes“, das zum Dienst für den Glauben in der Welt berufen ist.

Die wichtigsten Grundsätze der christlichen Lehre sind das Gebot der Gottes- und Nächstenliebe, der Missionsgedanke (Verbreitung der Lehre) und ein Leben in der Nachfolge Jesu (nach seinem Vorbild).